Kategorie: DAW Seite 1 von 2
Falls mich jemand fragt, welche DAW (Digitale Audio Workstation) ich empfehlen würde, dann würde ich sagen … „es kommt darauf an…„. Die Antwort will natürlich keiner hören. Manchmal empfehle ich Reaper, besonders wenn man komplette Bands recorden will, oder auch Bitwig Studio, wenn man mehr elektronische Musik macht und ein umfangreiches Kreativpaket benötigt. Aber ganz oft würde ich auch zu Reason greifen, weil Reason die umfangreichste Instrumentensammlung mitbringt.
Ich habe Ende des letztes Jahres eigentlich beschlossen mich nicht mehr allzu viel auf die eigene Musik zu konzentrieren. Ich spiele noch in einem kleinen Grindcore-Recording Projekt, aber so wirklich Musik, die mir am Herzen liegt, habe ich schon länger nicht mehr geschrieben … geschweige denn aufgenommen.
Zurück in die 80er und 90er, als alles noch einfacher war … aber irgendwie auch nicht. Ich habe nie einen Vierspur-Recorder besessen, aber Bekannte von mir und deshalb hatte ich einen zuhause, so gegen Mitte / Ende der 90er, ziemlich spät eigentlich. Ich fand das Ding super, auch wenn ich es nur für ein paar Wochen geliehen hatte.
Heute benutzen nur noch Nostalgiker oder Puristen solch ein Gerät und im Hobbybereich wird fast immer zur DAW gegriffen und digital recorded. Damals wollten alle einen perfekten, rauschfreien und unverzerrten Sound. Jetzt haben wir ihn und auf einmal will das keiner mehr. Man weiß halt, das perfekt meistens nicht so gut ist.
Ende der 80er, als man auf dem Schulhof noch Disketten mit Raubkopien tauschte, war bei einem Stapel neuer Sachen eine Disk mit der Aufschrift Soundtracker dabei. Logischerweise habe ich die Disk damals zuhause einfach mal ins Laufwerk des Amiga 500 eingeschoben und geschaut, was das für eine Software war.
Der Ultimate Soundtracker sah für mich damals zunächst einmal wie ein abgefahrenes Hacker-Tool aus und ich habe dem Programm nicht viel Beachtung geschenkt. Ein Bruder eines Freundes war begeistert und wollte unbedingt eine Kopie der Software haben. Er hat mir dann später in groben Zügen gezeigt, worum es sich hier handelte. Ich habe ein paar Tage damit herumgespielt, aber dem Ganzen dann erstmal keine Beachtung mehr geschenkt.
Seitdem man die Möglichkeit hat JSFX Plugins auch problemlos außerhalb von Reaper zu entwickeln und auch zu nutzen, bin ich mal auf die Suche gegangen und habe einige Resourcen im Netz rausgesucht, wo man kostenlos wirklich interessante JSFX Plugins bekommen kann.
Also, als erstes würde ich erstmal Reaper installieren. Das kostet nichts und wenn man die DAW überhaupt nicht nutzen will, muss man auch nach 60 Tagen nichts bezahlen. Die DAW nimmt kaum Speicherplatz weg und man bekommt dann schonmal die Standard-JSFX Plugins, die bei Reaper dabei sind.
2016 habe ich zum ersten mal von Bitwig Studio gelesen. Damals war die Software noch in der Version 1.3 und ein aufstrebender Underdog. Im Frühjahr 2017 erschien dann die Version 2.0 und Bitwig sorgte für Aufmerksamkeit, weil sie die Modulatoren einführten. Da habe ich die DAW dann sofort gekauft.
Ich habe schon viele Digitale Audio Workstations ausprobiert. Ganz früher habe ich mal eine Raubkopie von Cakewalk benutzt (als Studenten konnten wir uns Ende der 90er sowas noch gar nicht leisten), dann Cubase Artist, Garage Band und ein paar Jahre später dann Reaper. Dann wurde ich auf Bitwig Studio aufmerksam, habe später aber nochmal mit Ableton, Studio One, Logic Pro und Reason geflirtet. Außerdem habe ich noch einen Blick auf Renoise und Tracktion Waveform geworfen. Allerdings bin ich seit 2017 immer wieder zu Bitwig Studio zurückgekehrt.
Das Video spricht mir aus der Seele…
In der Softwarewelt ist es kompliziert verschiedene Audio Anwendungen miteinander zu verkabeln. Bei Hardware ist das auch irgendwie einleuchtender, egal ob Audio- oder Midi-Verbindungen. In einem Betriebssystem benötigen wir virtuelle Kabel, um die einzelnen Anwendungen miteinander zu verbinden. Meistens wird das dann irgendwie schnell zu abstrakt.
In der Linuxwelt gibt es Jack … und wenn man das dann mal irgendwie zum Laufen bekommt, ist es eine Wonne verschiedene Applikationen damit zu verbinden … aber es ist halt auch kompliziert einzurichten. Jack kann man auch unter MacOS und Windows installieren, aber da kann es noch komplizierter werden. Eventuell schreibe ich mal ein anständiges Tutorial für Jack unter Linux. Wer Windows für Audioanwendungen nutzt, dem ist im Grunde eh nicht wirklich zu helfen…
Ok, als ich gestern etwas zu RNBO und Max geschrieben habe, bin ich kurze Zeit später wirklich zufällig über dieses Projekt gestolpert: Plug Data!
Das ist etwas, dass ich mir schon lange gewünscht habe und auch wenn das Projekt noch nicht ganz fertig ist, sieht das Plugin schon echt vielversprechend aus. Ok, falls jemand Pure Data kennt, dann kennt er vielleicht auch schon Plug Data, oder er hat diesen Blog soeben verlassen und installiert gerade jetzt das Plugin. Falls jemand Pure Data nicht kennt, hier eine ganz kurze Einführung:
Apple hat wieder ein kostenloses Update für die hauseigene Audio Workstation Logic Pro veröffentlicht. Mit der Versionsnummer 10.7.5 gibt es so einige nette Features, die sich die Community schön länger wünscht.
Spurstapel innerhalb von Spurstapeln…
Wenn ich mehrere Tracks im Arranger markiere, kann ich diese zusammen fassen. Dann erhalte ich einen Spurstapel. Dieser Stapel bekommt dann einen Buss, in dem ich Effekte für alle Spuren, die darin enthalten sind, anwenden kann. In anderen DAWs nennt sich so etwas einfach Gruppen.
Jetzt kann man innerhalb dieser Spurstapel weitere Stapel anlegen … also quasi Unterstapel in Spurstapeln … klingt komplizierter als es ist.