Die Flaming Lips war schon immer eine seltsame Truppe. Da gab es Vinyl mit echtem Blut. Einige Kopien der „Heady Fwends“ Platte beinhaltete echtes Blut der Band und der Gäste im Vinyl. Da gab es EPs auf einem USB-Stick, der in einem Totenkopf aus essbarem Gummikrams versteckt war. Und es gab „7 Skies H3„, einen 24h Song …
Aber vor all diesen Kuriositäten gab es „Zaireeka“, ein Album, dass man nicht mit einem CD-Player oder einem Plattenspieler vollends genießen konnte. 1996, nach dem weniger erfolgreichem (aber trotzdem sehr guten) Album „Clouds Taste Metallic„, verließ der Gitarrist Ronald Jones die Band und danach waren sie erst einmal etwas disorientiert. Ihnen fehlte ein wichtiges Element ihrer psychedelischen Gitarrenmusik und sie mussten sich etwas umorientieren.
Im Sommer 1996 veranstalteten sie das „Parking Lot Experiment„. Coyne und Drozd waren fasziniert vom seltsamen Sound in Tiefgaragen und der Idee, eine Symphonie aus 40 verschiedenen Cassetten, die in 40 verschiedenen Tapedecks in 40 verschiedenen Autos abliefen, zu veranstalten. Gedacht, getan …
Das Ganze haben sie einige Monate später dann nochmal mit 100 Boomboxes auf die Bühne des South By Southwest Festivals gebracht. Und Wayne Coyne wäre nicht Wayne Coyne, wenn er das Konzept nicht als Album veröffentlichen würde. Warner Bros war nicht gerade begeistert. Der kommerzielle Miserfolg von „Clouds Taste Metallic“ hat ihnen eh schon nicht geschmeckt und nun sowas? Sie konnten sich auf ein Album einigen, dass auf 4 verschiedenen CDs verteilt war. Trotzdem ein wahnsinniges Projekt.
Sommerurlaub. 3 Wochen. Die erste Woche waren wir auf Langeoog … hat sich mittlerweile so eingebürgert. Das Wetter war meistens sogar gut und der Strand ist sowieso der Beste…
Während des Kurztrips hatte ich natürlich etwas Zeit mal meinen Internetkosum zu überdenken. Ich habe ja in den letzten Jahren schon die meisten Social Media Accounts gelöscht (Twitter, Facebook, …). Momentan bin ich nur noch bei Instagram angemeldet. Komischerweise nutze ich das Konto in letzter Zeit wieder recht oft – meistens um Vinylscheiben zu zeigen und dazu etwas zu schreiben. Komische Angewohnheit.
Ich erwische mich immer öfter dabei, wie ich schon fast impulsiv immer wieder die Instagram App öffne. Lästig! Der Feed besteht zu 80% aus Werbung und Scheiß. Ich werde auf jeden Fall die App vom Smartphone löschen und das Konto erstmal etwas vernachlässigen …
Jetzt am Wochenende war ich dann nochmal mit Frank im Undawn Proberaum und wir haben die 5 Songs für die aktuelle EP gemischt. Am Sonntag habe ich die Tracks dann ins Netz gestellt. Hier und Hier.
Die Songs für den 4. Longplayer sind auch schon im Kasten. Es fehlen noch ein paar Vocals und dann muss das Ganze gemischt und gemastered werden. Das Album wird wohl diesen Sommer auch noch fertig. Wir haben beschlossen dann mit Undawn aufzuhören. Das wird so langsam etwas langweilig und uns fällt im Moment auch nichts Gutes mehr ein. Wir wollen dann etwas Neues starten. Aber dazu an anderer Stelle dann mehr…
Außerdem habe ich in der letzten Woche knapp zwei Bücher gelesen. Zum einen war das Filterworld von Kyle Chayka, in dem es um die Lage der Kultur geht, die immer flacher wird, weil vieles von Algorithmen bestimmt wird. Also, … so ganz grob gesagt. Gutes Buch, unbedingt mal lesen.
Und das andere Buch ist This Band could be your Life von Michael Azzerad. Da bin ich gerade halb durch. Es geht um die Pioniere der amerikanischen Hardcore- und Indieszene der 80er. Black Flag, Sonic Youth, Minutemen, Minor Threat, etc … auch empfehlenswert.
Musikalisch habe ich viel Stoner Rock Krams gehört (Monster Magnet, Queens Of The Stone Age und Fu Manchu) und am Freitag kam die neue Oneida Platte raus Expensive Air. Wieder mal ein schönes Release. Ich habe sie bisher erst zweimal gehört, wird aber mit jedem mal besser…
Links gibt es dieses mal nicht. Ich lag meistens irgendwie in der Sonne, daher nichts aus’m Netz … iss ja auch mal gut. Mal sehen, was der Rest des Urlaubs noch so bringt…
Es ist Dezember. Der Gedanke kam mir heute morgen, als ich das erste Türchen des Adventkalenders öffnete und gleichzeitig das 91er Album von Teenage Fanclub auf Spotify laufen ließ. dort gibt es nämlich den Song „December„. Während des Hörens wunderte ich mich, warum die Musik, die ich im Alter von 18-25 gehört habe, mir immer noch am besten gefällt?
Falls man mich fragt, was so meine Lieblingsalben sind, dann sind das neben der kompletten Beatles-Diskografie immer Platten wie „Crooked Rain Crooked Rain“ von Pavement, „Where You Been“ von Dinosaur Jr oder auch „Blissard“ von Motorpsycho. Diese Scheiben sind zwischen 1992 und 1996 entstanden. Da war ich zwischen 18 und 23 Jahre alt.
Mechanische Tastaturen, nä? … sind wohl gerade der heiße Scheiß! Fallt‘ bloß nicht in den Kaninchenbau und sucht danach auf YouTube. Das ist mir passiert. Meine Tastatur auf dem Schreibtisch war defekt (eine Pfeiltaste wollte nicht mehr). Es war ein billiges No-Name Modell. Ich wollte mir daraufhin etwas Neues besorgen und habe mal geschaut, was gerade so angesagt ist … naja, wie gesagt … mechanische Tastaturen.
Aber … der Sound! Ich mag dieses Modell hier. Typisch hohe, mechanische Tasten. Unglaublich sexy Tastensound … wirklich. Zurück in den 90ern. Hätte nie gedacht, dass so etwas nochmal wieder hip wird. Die aktuellen Tastaturen von Laptops sind schon echt gut. Bisher waren die Tasten eines MacBooks für mich das Nonplus-Ultra. Aber heutige mechanische Tastaturen sind natürlich nicht mehr so schwerfällig, wie die Modelle vor 20 oder 30 Jahren. Die Tasten sind herrlich leichtgängig und das Schreiben ist richtig angenehm.
Ich habe kein Spitzenmodell gekauft. Wenn man will, kann man richtig viel Geld für hippe Tastaturen ausgeben. Dieses Modell liegt bei 50 € und macht einen stabilen Eindruck. Mal sehen, wie lange ich daran Spaß habe…
Nachdem ich im Dezember den aktuellen Teil der Monkey Island Reihe gespielt habe … welcher übrigens richtig gut ist, auch wenn er nicht in Pixelgrafik daherkommt … bin ich diese Woche über einen Indietitel gestoßen, der ebenfalls aus dem Genre Point-and-Click Adventure stammt. Er spielt in den 80ern, dargestellt in liebevoller Pixelgrafik und ist eine Mischung aus Maniac Mansion und Stranger Things … ich musste das Spiel installieren.
Unusual Findings heißt das Adventure und stammt von einem Entwicklerteam aus Argentinien, die das Projekt mithilfe von Kickstarter finanziert bekommen haben. Mal sehen, wie gut mir das Game gefällt…
Es gab vorgestern und gestern Schnee! Richtig viel. Leider war dann abends fast alles wieder weg. Trotzdem war das mal wieder ein herrlicher Anblick.
Robert Pollard wird nicht müde. Anfang des Jahres hat er wieder ein neues Album mit seiner Band Guided By Voices veröffentlicht. Es ist gefühlt der 1477. Longplayer der Truppe. Ich habe die Platte erst einmal durchgehört und … finde sie gut. Er schreibt immer noch gute Songs. Das alles haut mich nicht mehr so um, wie noch vor 30 Jahren, aber im Grunde klingt das alles noch super und nicht nach alternder Rocktruppe. Ich werde mal vermehrt die Platten der letzten Jahre hören. Ich habe da recht viel Nachholbedarf.
Mudhoney haben auch eine neue Scheibe. Auch diese Veteranen bringen irgendwie keine schlechten Platten raus, aber für mich war die beste Zeit Ende der 80er und Anfang der 90er … alles was danach kam, war so la la für meinen Geschmack.
Dinosaur Jr und Dead Moon haben jeweils eine umfangreich Box mit verschiedenen Alben und B-Seiten veröffentlicht, die arschviel Geld kosten, aber durchaus schöne Sammlungen darstellen…
Uuuunnd … ich habe das grandiose 2007er Album Friend And Foe der Band Menomena wiederentdeckt. Klasse Album, vielschichtig und unheimlich kreativ!
… aber ganz langsam ist ok. Ich hatte ja vor zwei Wochen ein Experiment hier angekündigt, dass bis jetzt eher weniger gut angelaufen ist. Es ging um das Nichtverzerren von Zucker, bzw. auf den Verzicht von Industrieessen, Milchprodukten, Brot und Brötchen und den alleinigen Genuss von Lebensmitteln, die entweder gar nicht verpackt sind, oder die ohne eine Zutatenliste auskommen. Kurzum: Ich will meine Ernährung auf „gesund“ umstellen.
Das klingt eigentlich ganz einfach. Ist es aber nicht, zumindest nicht für mich. Es hat auch viel mit Willenskraft zu tun und nach einem Arbeitstag, das Lernen einer Programmiersprache und das Aufbringen der Disziplin, eventuell noch einen Song zu schreiben … ist diese Kraft so gut wie aufgebraucht. Da greift man abends dann schnell zur Tiefkühlpizza oder zumindest nach dem Toastbrot mit Nutella…
Aber mir ist dieses Experiment wichtig, deshalb starte ich am Montag nochmal neu 😉 Das wird schon … Diese Woche habe ich auch mal etwas intensiver mit ChatGPT herumgespielt und bin schon beeindruckt. Aber man bekommt halt nur das, was es eh schon gab. Die Maschine wird kein gutes Buch schreiben, keinen guten Song komponieren und auch keine originelle Website designen. Die Digitaltechnik hat das Nachahmen ja eh schon sehr vereinfacht und jetzt wird es nochmal einen exponentiellen Anstieg der Einheitsbrei-Suppe geben … aber wer weiß, wie gut diese Technik noch wird… spannend ist es allemal.
Letztes Wochenende waren gleich zwei wichtige Releases. Zum einen hat Yo La Tengo mal wieder ein richtig gutes Album rausgebracht, aber das habe ich ja hier schon mit Lob überschüttet. Des Weiteren haben The Notwist die Live-Aufnahmen von 2012 aus dem Alien Research Center als offizellen Titel released. Das Vinyl hatte ich mir vorbestellt und – wie sollte es anders sein – ist das wieder ein hervorragendes Live Album der Weilheimer.
Ein weiteres Live Album haben The Smile veröffentlicht. Die Supergroup mit Thom Yorke und Johnny Greenwood haben im Sommer vergangenen Jahres beim Montreux Jazz Festival gespielt und bewiesen, dass sie die Songs des Debütalbums auch live spielen können. Ich hatte mich damals über die pompöse Produktion des Albums und die vielen Streicher beschwert. Auf der Live-Platte kommt das Ganze so rüber, wie ich mir das schon für’s Album gewünscht hätte. Gute Platte! Und – mein Gott – leben wir in grandiosen Zeiten: Natürlich kann man sich das Konzert auch komplett bei YouTube ansehen…
Und … Pavement. Die sind ja immer mal wieder live unterwegs. Aber es wird kein neues Album geben. Alle Jahre tun sich die Jungs (oder mittlerweile älteren Herren) wieder zusammen und spielen einige Live-Shows. Ich find‘ das ja meistens blöd, wenn alte Bands sowas tun und ich habe mich auch tüchtig über die hohen Ticketpreise hier in Deutschland aufgeregt. Jetzt habe ich mir aber den Austin City Limits Gig auf YouTube von diesem Monat angesehen … Verdammt gut. Alt sind ’se geworden, aber immer noch verdammt gut!
Achja, die Beatles. Letztes Jahr kam ja die Revolver Deluxe Version raus. Dies ist das erste Deluxe Release, dass ich nicht gekauft habe – die sind ja auch arschteuer. Aber man kann sie ja auch auf Spotify hören. Aber … das ist definitiv nicht dasselbe. Klar, die Songs sind dieselben und das ist ja auch irgendwie toll. Aber wer will denn einfach nur die Outtakes hören? Das meiste kennt man ja auch schon von irgendwo her … von den Anthologies, oder von Bootlegs etc… Nee, diese Deluxe Alben will man von CD oder Platte hören, mit einem Buch oder Booklet dabei. Nur so macht das Sinn.
Egal, ich habe sie mir auf Spotify angehört und fand das Release ok. Vieles kannte man schon, einiges war toll … aber ich hätte mir halt gerne das Buch dazu angesehen … aber für knapp 110,- Euro?
Fast 40 Jahre gibt es Yo La Tengo jetzt und seit über 30 Jahren in der jetzigen Besetzung als Trio. Sie gehören zu den wenigen Bands, die sich immer recht treu geblieben sind. Ich habe sie 1995 kennengelernt, mit dem „Electr-O-pura“ Album. Noch heute gehört es zu meinen Lieblingsplatten der Band und jede neue Scheibe wird unterbewusst daran gemessen.
Gestern wurde dann ihr ungefähr 22. Album veröffentlicht „This Stupid World„. Ich hatte das irgendwie in Erinnerung und habe gestern mal geschaut, ob es da bei Spotify schon etwas gibt … genau zum richtigen Zeitpunkt. Gleich die ersten beiden Songs klingen wie aus dem Jahr 1995. Noisige Gitarren, leise, wunderbare Vocals. „Fallout“ reiht sich in die Reihe der wunderschönen Showgaze Hits wie „Tom Courtenay“ oder „Sugarcube“ ein.
Ich mochte irgendwie alle Alben der Band nach 95 und auch davor. Einige fand ich richtig gut (Painful (93), I Can Hear Your Heart… (97), I Am Not Afraid Of You… (2006), Fade (2013), aber keine hat mich so begeistert, wie ihr jüngstes Werk. Die Drums klingen so leichtfüßig und zurückhaltend, die Produktion so herrlich reduziert und die Gitarren klangen nie schöner.
Drummerin Georgia Hubley setzt mit ihrem „Aselestine“ wieder einmal den ruhigen Velvet Underground & Nico Moment und der Titeltrack ist so ein grandioser Noise Drone, wie ich ihn schon lange nicht mehr gehört habe „This Stupid World is killing me, This Stupid World is all we have“ … Ich habe die Scheibe jetzt erst zweimal gehört, aber ich weiß jetzt schon, dass sie sich direkt neben „Elect-O-Pura“ stellen darf … Danke Yo La Tengo.