Ich habe vor Kurzem hier schon erwähnt, dass es in der Reaper DAW die Möglichkeit gibt, eigene Plugins zu programmieren. Die Entwickler von Reaper haben damals die Jesusonic FX Umgebung ins Leben gerufen (noch vor Reaper), um digitale Effekte zu programmieren. Und mittlerweile ist es auch möglich, diese Effekte in anderen DAWs zu entwickeln und einzusetzen.

Es gibt natürlich noch andere Ansätze dieser Art. Jules Storer hat mit SOUL eine Programmiersprache entwickelt, die beispielsweise in Waveform zum Einsatz kommt, aber auch für Hardware-Effekte interessant ist. Ich weiß allerdings nicht, ob das Projekt nicht derzeit auf Eis liegt.

Soundspear hat erst vor Kurzem Formula veröffentlicht. Ein VST-Plugin, in dem man direkt in der DAW mit der Programmiersprache C Effekte programmieren kann und sogar mit einem einfachen GUI versehen könnte.

Und auch VCV Rack macht es Entwicklern relativ leicht eigene Module für den virtuellen, modularen Synthesizer zu entwickeln. Die Module werden in C++ geschrieben und es gibt gute Tutorials und sogar bereits ein Buch hierzu.

Es gibt noch so einige zahlreiche andere Möglichkeiten einen Einstieg in die Audio Programmierung zu bekommen. Eventuell ist das ein Thema für einen anderen Blogbeitrag. Hier soll es erstmal nur um JSFX gehen…

Ganz kurz zur Entstehung…

In dem Jahr 2004, nachdem Justin Frankel sein eigenes Entwicklerteam von Winamp verlassen hatte – die Software hat er mal eben für 100 Millionen Dollar an AOL verkauft – gründete er Cockos. Mit dieser Firma wollte er Software entwickeln, die auch er gerne nutzen würde. Profit stand und steht hierbei nicht an erster Stelle.

Heute ist Cockos bekannt für die DAW, die sie entwickelt haben: Reaper. Aber damals war ein Ziel der Firma Software zu schreiben, die man in mobilen Effektprozessoren einsetzen konnte und diese Effekte dann auf die Bühne zu bringen. Aus diesem Grund erweiterte man die Programmiersprache EEL, nannte das Ganze EEL2 und nutzte diese Sprache dann um die JSFX zu programmieren.

Es gibt diese Standalone Software noch heute, allerdings ist die aktuellste Version von 2006 und da könnten die modernen Betriebssysteme eventuell Probleme haben. Allerdings sind die JSFX ein wichtiger Bestandteil der Reaper DAW und mittlerweile auch dank eines Plugins in anderen DAWs einzusetzen.

Die JSFX Entwicklungsumgebung in Reaper

Ein paar Resourcen

Wer das Programmieren von JSFX Plugins lernen will, der sollte unbedingt diese Tutorialreihe hier lesen. Normalerweise reicht das 😉 … allerdings lerne ich selbst gerade und daher dauert es noch etwas, bis ich zu den wirklich coolen Dingen komme. Für Ungeduldige gibt es hier jetzt eine kleine Sammlung von Links zu verschiedenen Resourcen im Netz:

Ausblick

Mich hat der Ehrgeiz gepackt und ich will mehr über JSFX lernen. Diesen Lernprozess will ich dokumentieren. Ich kann nicht sagen, in welchen Intervallen ich hier die nächsten Artikel dazu veröffentliche, aber es werden definitiv einige folgen.