Seit wann spiele ich Gitarre? … ich glaube seit 1990 oder so? Ich war 17, wenn ich mich recht erinnere. Die Gitarre war eine Gibson SG Kopie von Pearl … ja, die die eigentlich Schlagzeuge bauen. Der Verstärker war irgendein kleiner Transistor Amp. Der Krams gehörte aber nicht mir, war nur geliehen. Darauf habe ich etwa ein halbes Jahr gespielt, dann habe ich mir von einem Freund eine billige Marathon Stratocaster Kopie gekauft … für 100 Mark. Die war richtig übel.

Aber ich habe sie echt ein paar Jahre gespielt. Ich hätte schon gerne eine Gibson SG oder Fender Jazzmaster gehabt, aber finanziell war da überhaupt nicht dran zu denken. 1997 haben wir dann unsere erste „wirkliche“ Band Sane gegründet und da habe ich mir dann eine günstige Les Paul Junior Kopie von Epiphone gekauft. Ich glaube die hat damals 350 Mark gekostet. Die habe ich lange gespielt, bis die Bundstäbe komplett runtergeschrammelt waren. Danach gab es dann die Sheraton von Epiphone … ich glaube das war 2005 oder so. Super Gitarre … hat damals knapp 600 Euro gekostet.

Epiphone Sheraton … das Bild ist irgendwo aus’m Internet geklaut

Soviel habe ich davor noch nie für eine Gitarre ausgegeben … und danach auch nicht wieder. Derzeit besitze ich eine Gretsch Streamliner Hollowbody, die sieht fantastisch aus und läßt sich super spielen, die Tonabnehmer sind aber grottig. Ansonsten habe ich noch eine ES335 Dot von Epiphone (spitze für den Preis), eine Selbstbau Fender Jazzmaster (super Pickups!) und eine Epiphone John Lennon Akustikgitarre. Ich habe also nie wirklich viel Geld für Gitarren ausgegeben, weil ich sie meistens nicht so gut behandle – obwohl ich mittlerweile etwas netter geworden bin – und weil ich es nie nötig fand. Ich kann auf allen meinen Gitarren gut spielen (rein subjektiv) und sie klangen meistens so, wie ich es haben wollte.

Nichtsdestotrotz wollte ich irgendwie immer eine Epiphone Casino haben – klar, die Beatles haben sie auch gespielt. Sie hat eine ähnliche Form wie die ES335 (beste Korpusform ever), ist aber komplett hohl. Aus diesem Grund hätte ich auf der Bühne damals wohl Feedback Probleme gehabt. Aber heute spiele ich meistens leise oder über Kopfhörer – zum üben und recorden, nicht mehr auf der Bühne.

Auch sie ist nicht teuer. Sie kostet knapp 500 Euro. Vor einigen Wochen habe ich sie gekauft. Die relativ neue „Worn“ Serie hat es mir einfach angetan. Wie gesagt, ich habe immer auf relativ günstigen Gitarren gespielt und auch die Casino ist ein recht günstiges Instrument – viele würden die China-Gitarre sogar „billig“ nennen. Aber sie ist ganz wunderbar!

Ist sie nicht stattlich, ist sie nicht wunder-wunderschön?

Vom Werk kam sie fast perfekt eingestellt. Ich habe nur die Saitenlage ein wenig verringert. Der Hals … ein Traum. Herrlich dünn und durch die matte „Worn“ Lackierung richtig griffig. Durch den Hollowbody klingt sie auch akustisch recht laut … perfekt zum üben. Ich würde den Akustikklang nicht recorden, so gut klingt das dann doch nicht, aber es ist ein schöner Ton zum üben und zuhause spielen. Auch die Gretsch läßt sich super spielen und kling akustisch ganz nett, aber sie ist einfach nicht stimmstabil genug. Die Casino schon.

Die Tonabnehmer sind zwei P90 Single Coils von Epiphone. Die klingen für mein nicht allzu verwöhntes Ohr ganz gut … zumindest über meinen kleinen Super Champ und auch über Amplitube und Kopfhörer. Was soll ich noch sagen? Ich finde für diesen Preis ist die Casino eine Spitzengitarre, zumindest die Beste, die ich je besaß…

Man beachte die Maus neben dem Amp … für Klaus, zum spielen.