Wer träumt nicht davon: Eigene Instrumente erstellen! Ich denke nach Familie, Haus, Karriere und den ganzen anderen Gerümpel, den man nicht braucht aber trotzdem unbedingt haben will, kommt bei den meisten Menschen irgendwann genau dieser Traum. Aber das muss kein Traum mehr bleiben. Die Digitalisierung macht alles möglich und der Software Sampler macht diesen Traum so greifbar wie noch nie.

Bitwig Sampler

Mittlerweile gehört ein Sampler zum Standardrepertoire einer Digitalen Audio Workstation (DAW). Im Grunde ist das gut und jeder kann somit seinen eigenen Instrumente zusammenbauen. Aber was ist, wenn ich meine unglaublichen Kreationen mit meinen Mitmenschen teilen will? Muss ich mich jetzt auf die Nutzer beschränken, die die gleiche DAW benutzen?

Und was ist, wenn ich mein Instrument äußerlich meinen eigenen Bedürfnissen anpassen will? Vielleicht ein eigenes GUI? Mein Logo irgendwo platzieren? Das können die wenigsten Sampler irgendwelcher DAWs – mir fällt zumindest keiner ein.

Natürlich gibt es da Lösungen. Externe Software, die genau hierfür gemacht wurde. Der Industriestandard (was auch immer das bedeuten mag) ist da wohl Kontakt von Native Instruments. Ein Wahnsinns-Sampler! Der kann alles. Kostet aber echt Geld … ich glaube derzeit irgendwie knapp 300,- €. UVI Falcon ist ebenfalls ein Schwergewicht der Branche und dafür muss man auch über 300,- € hinlegen.

Kontakt Sampler (Quelle: NI)

Ok, so viel Geld will wahrscheinlich keiner sofort ausgeben. Und Jetzt? Aus der Traum? Nicht ganz. Ein findiger Entwickler hat genau diesen Problem erkannt und einen kleinen Sampler entwickelt, der für fast jedes System verfügbar ist: Mac, Linux, Win und iOS.

Dieser Sampler kostet nicht einen Cent. Er wird ständig erweitert. Man kann das GUI seinen Wünschen entsprechend anpassen und das Bauen eigener Sample-Libraries bedarf zwar einer kurzen Einarbeitungszeit, ist aber keine Raketenwissenschaft. Ich spreche natürlich vom Decent Sampler.

eine meiner Decent Sampler Bibliotheken…

Die Idee für den Sampler kam David Hilowitz, als er erkannt hat, dass ein großes Projekt – nämlich das Pianobook – ein Problem hat. Das Pianobook ist eine Community von Sample-Enthusiasten, die auf der Website ihre eigens erstellten Libraries mit anderen Usern teilen. Ins Leben gerufen wurde diese Community von keinem Geringeren als Christian Henson, einem Mitbegründer von Spitfire Audio

Das Problem bestand darin, dass die meisten Libraries entweder für den Kontakt Sampler oder für den Sampler von Logic Pro erstellt wurden. Der eine Sampler kostet Geld und der andere … auch, und ist auch nur für Mac User verfügbar.

Aus diesem Grund hat David den Decent Sampler programmiert und die Community hat ihn dankbar angenommen. Es gab sogar Fans, die sämtliche Libraries vom Pianobook für den Decent Sampler konvertiert haben. Somit birgt der Decent Sampler einen weiteren Vorteil: Es gibt haufenweise kostenlose Libraries für ihn!

In dieser Tutorialreihe soll es nun um das Erstellen von eigenen Sample-Libraries mithilfe des Decent Samplers gehen. Ich würde im nächsten Artikel ganz langsam mit dem Aufnehmen von einfachen Samples anfangen und damit ein einfaches Instrument erstellen. In weiteren Tutorials würde ich immer etwas tiefer in die Materie vordringen und die Feinheiten des Samplers beleuchten …