Vor einigen Jahren sorgte VCV Rack für einige Aufregung. Ein modularer Synthesizer mit unglaublich vielen Modulen im Rechner? Und auch noch komplett umsonst? Es gab natürlich auch vorher schon virtuelle modulare Synthesizer in Softwareform, aber noch nie mit solch einer wachsenden Anzahl an kostenlosen Modulen.
Mittlerweile gibt es VCV Rack in der Version 2. Hier gibt es nun eine freie Standalone Version und neuerdings auch eine kostenpflichtige Pro-Version, bei der dann aber auch das Rack als VST-Plugin dabei ist. Kostet knapp 150,- €.
Die Standalone Version ist Open Source, die Pro-Version nicht. Jetzt hat ein findiger Programmierer aus der Free Version ein eigenes Open Source Plugin gebaut … alles ganz legal. Dieses Plugin heißt Cardinal und ist komplett kostenlos!
Das klingt fast zu gut um war zu sein … der einzige Wermutstropfen: Die Module sind vorgegeben. Man kann nichts aus der riesigen VCV Library selbst hinzufügen. Man muss das nehmen, was der Entwickler einem gibt. Aber … es sind über 900 Module enthalten. Das sollte wohl reichen! Außerdem wird diese interne Bibliothek auch immer mal wieder erweitert.
Wer vielleicht einmal Hardware Module gekauft hat und sich ein kleines modulares Rack zusammen gestellt hat, der weiß wie verdammt teuer der Spaß ist. Natürlich ist es nicht dasselbe, auf einen Bildschirm zu starren und mit der Maus virtuelle Kabel zu ziehen und Regler zu drehen. Aber wenn ich 20 Oszillatoren und 15 LFOs benutzen will, dann könnte ich das tun, ohne mein Portemonnaie zu belasten. Die Grenze setzt hier nur die Rechenleistung des Computers.
Man ist natürlich verwöhnt von verschiedensten Synth-Plugins und Effekten, die es einem teilweise richtig einfach machen einen bestimmten Effekt oder Sound zu erzeugen, aber eine modulare Umgebung kann im Grunde alles sein. Will heißen: Die Möglichkeiten mit Cardinal sind schier unendlich. Das Plugin ist wirklich ein Segen und kostet keinen Cent.
Ich kann mir verschiedenste Synthesizer bauen, abgefahrene Sequenzen erzeugen oder Effekte basteln, die ich noch nie vor meinen Gitarrenamp geklemmt habe … alles in einem Plugin. Ich will hier jetzt gar nicht ins Detail gehen und die verschiedenen Module alle aufzählen. An dieser Stelle sollte man sich vielleicht mal das folgende Video ansehen und danach sofort Cardinal auf seinem Rechner installieren!
Hier findet man die jeweils aktuelle Version. Wer keine Lust hat den Quellcode selbst zu kompilieren, der findet hier auch verschiedene Installer für alle möglichen Betriebssysteme (Linux, MacOS, Win).
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