Meine Wertung: 8 von 10
Eine Sache kann man schon mal gar nicht machen und das ist die Band Oneida in irgendeine Schublade packen. Die New Yorker Freunde machen seit 1997 zusammen Musik und auch wenn sie damals noch in die Stoner – / Garage Rock Ecke gedrängt werden konnten, haben sie diese Ketten spätestens Anfang der 2000er gesprengt.
Das letzte Album ist von 2018 (Romance) und eine solch lange Pause hatten sie noch nie zwischen zwei Releases. Die Pandemie war Schuld. Eigentlich war eine Recording Session im Frühjahr 2020 geplant, die dann ins Wasser fiel. Die Jungs habe dann jeder für sich weiteres Material geschrieben und bei der erneuten Session haben sie die Experimente weggelassen und wieder einfachen Rock gespielt … wie zuletzt Ender der 90er.
Wie gesagt, lassen sich die Jungs in keine wirkliche Schublade stecken. Während auf allen Releases der Noise Rock dabei ist, haben sie in den 25 Jahren ihrer Karriere so einiges ausprobiert (Psychedelic Rock, Krautrock, Garage Rock, Synth Noise, …). Im Grunde wurden die Platten im Verlauf ihrer Karriere immer experimenteller. Ich glaube, die eingängigste Platte war das 2005er Psychedelic Album „The Wedding„.
Jetzt sind sie wieder beim recht straighten, wenn auch noisigen Rock angelangt. Der erste Track (Beat Me To The Punch) des Albums klingt wie klassischer Zwei-Akkorde Indierock aus den auslaufenden 70er Jahren. Abgerundet wird dieser Song mit einem ausufernden Noise-Guitar-Solo. Genauso geht es dann im nächsten Track weiter…
Die Songs werden aber nicht langweilig, weil die Band mit Herz zusammenspielt und die Songs zum Ende hin auch meistens in spannenden Jams enden, mit krachigen Gitarren und allem was so dazu gehört. I Wanna Hold Your Electric Hand hat fast Hitcharakter mit der einbrennenden Hookline. Der längste Track ist der Opener der zweiten Seite (Paralyzed), der mit knapp 11 Minuten zu Buche schlägt.
Eine stoische Orgel führt den Zuhörer durch dieses Stück Spacerock.
Pages in your hands
Too heavy to turn
Keep your eyes on the words
Let ‚em burnParalyzed
Paralyzed
Die Platte schließt mit Solid, dass mich schon irgendwie an Sonic Youth erinnert hat. Oneida haben auf diesem Album den Rock nicht neu erfunden, ich höre hier und da Can, Sonic Youth, Velvet Underground, Talking Heads und die Ramones heraus. Aber so etwas ist ja normal, keiner lebt auf seiner eigenen Insel.
Oneida sind Vollblutmusiker. Sie haben teilweise Tagesjobs und betreiben nebenbei ein Studio und spielen in diversen anderen Bands und Projekten. Sie hatten nie den Erfolg, wie beispielsweise Yo La Tengo oder die Flaming Lips, mit denen sie unter anderen befreundet sind. Das scheint sie aber nicht zu stören. Freunde, die Musik zusammen machen ist immer eine gute Voraussetzung für gute Musik.
Success ist eine sehr gute Platte. Ich gebe ihr eine 8 von 10, weil Oneida auch anders können. Wie gesagt, Success ist wirklich gut, aber wenn ich dieser Platte eine 9 oder 10 geben würde, was bekämen dann Oneida Alben wie The Wedding oder Each One Teach One? Eine 12?
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