Ja gut, „aller Zeiten“ ist vielleicht etwas voreilig, wer weiß denn was da noch so kommt… Aber wenn man die Liste einmal betrachtet, dann sind die meisten der Songs auch schon über 25 Jahre alt.
Was bedeutet eigentlich LoFi? Für mich bedeutet es, dass die Musik relativ einfach aufgenommen wurde, eventuell sogar nur auf einem alten Vierspur-Recorder … dass der Sound nicht poliert wurde und dass kleine Fehler oder Geräusche, die da nicht hin sollten, trotzdem drin geblieben sind.
Diese Liste ist natürlich subjektiv, aber viel gibt es da nicht zu rütteln. Hier sind die 10 absolut schönsten LoFi Indie-Perlen … von Platz 10 bis Platz 1:
10. Bright Eyes – If Winter Ends
Conor Oberst war gerade mal 18 Jahre alt, als er diesen Song aufgenommen hat. Wie kann man in dem Alter schon so verzweifelt klingen? Es ist der Opener des ’98er Albums „Letting Off The Hapiness“
9. Neutral Milk Hotel – Two-Headed Boy
Für das zweite Album (In The Aeroplane Over The Sea) geht Jeff Mangum in das 8-Spur Studio seines Labels Elephant 6. Aber die Aufnahmen klingen genauso persönlich wie auf dem Debüt, wenn auch weniger noisig. Das Album ist mehr 60s Psychedelic Folk als Indie Rock…
8. Elliott Smith – Needle In The Hay
1995 erscheint das zweite Album des begnadeten Songwriters. Dieser Song ist vielen sicherlich aus dem Wes Anderson Film „The Royal Tenenbaums“ bekannt. Musikalisch ist dies wahrscheinlich das düsterste Album von Elliott Smith.
7. Yo La Tengo – Tom Courtenay
Ebenfalls 1995 erscheint das bereits siebte Album des Trios aus New Jersey, Yo La Tengo. Der Song gehört in der Reihe der catchigen Fuzz-Pop Songs der Band, die man auf vielen ihrer Alben hört.
6. Smog – I Break Horses
Bill Callahan … damals (1996) noch unter dem Namen Smog unterwegs, veröffentlichte diesen Song auf der großartigen EP „Kicking A Couple Around„. Ich weiß noch, dass sich das Stück gleich nach dem ersten Hören in mein Gehirn gebrannt hat und sich seit dem nicht wieder gelöst hat.
5. Palace Brothers – Come In
Wenn mich nicht alles täuscht, ist der Song 1993 nur als Single erschienen und erst 1997 auf dem Compilation Album „Lost Blues And Other Songs“ auf einem Longplayer. Will Oldham hatte viele Namen: Palace Brothers, Palace Music, Bonnie Prince Billy, … Das erste mal habe ich das Stück tatsächlich auf MTV’s 120 Minutes gesehen/gehört und musste mir sofort die Single besorgen.
4. Pavement – Frontwards
Die Band um Steven Malkmus hat nach dem Debüt die „Watery Domestic“ EP aufgenommen, auf der dieser Hit war. Nach der EP wurde ihr Sound polierter und die Songs catchiger. Auch wenn sie für mich ihren musikalischen Höhepunkt 1994 mit „Crooked Rain Crooked Rain“ erreicht haben, haben die ersten Scheiben einen besonderen Platz in meinem Herzen…
3. Sufjan Stevens – Death With Dignity
Nach diversen Ausflügen in verschiedene Genres, kehrt Stevens 2015 wieder zurück zu Banjo und Akustikgitarre, um seiner verstorbenen Mutter ein musikalisches Denkmal zu setzen. Auch wenn die Aufnahmen später im Studio aufpoliert wurden, sind viele Tracks auf 4-Spur oder Smartphone eingespielt worden.
2. Sebadoh – Brand New Love
Nachdem Lou Barlow Dinosaur Jr verlassen hat, nannte er sich Sentridoh und auch Sebadoh und nahm ganz wunderbare LoFi Homerecording Perlen auf. Später wuchs Sebadoh zu einem Trio. Brand New Love erschien zum ersten mal 1990 auf „Weed Forestin„. Später gab es nochmal eine Rockversion auf der EP „Sebadoh Vs Helmet„. Aber gerade diese frühe simple Homerecording Version zeigt die wahre Brillanz dieses Songs…
1. Guided By Voices – Gleemer
1993, die Band wollte sich eigentlich gerade auflösen, da kam das kleine Label Scat Records und wollte wohl ein Album mit der Band machen. Sie machen die Platte nur zu dritt: Robert Pollard, Jim Pollard und Tobin Sprout. Das Album wird krachig. Hier wird LoFi gelebt, aufgenommen im Keller auf 4-Spur. Warum auch nicht, wenn die Songs gut sind, ist der Sound relativ egal.
Und Guided By Voices schreiben nun mal die schönsten Songs. Gleemer stammt von Tobin Sprout. Der Song ist so simpel, aber so wunderbar…
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